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Schlaraffenburger Marke

Apfelaugen

Apfelernte

Erntetrupp

Schlaraffenburger Apfelannahme

Schlaraffenburger Produkte

Streuobsternte

Schlaraffenburger Obstbaumausgabe

Apfelernte mit Flüchtlingen

Baumschnitt auf städtischer Obstwiese

Baumpflanzung mit Kindergruppe

Schnittkurs auf städtischer Obstwiese

OB Herzog schenkt den ersten Schlaraffenburger aus

maschinelle Ernte

STECKBRIEF



Stadt Aschaffenburg

Schlaraffenburger Streuobstprojekt

Website
www.schlaraffenburger.de

Kommune
63739 Stadt Aschaffenburg - Bayerischer Untermain

Kategorien
Lebensmittel und Tierfutter, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit, Regionale Identität und Willkommenskultur

Ansprechpartner
Schlaraffenburger Streuobstprojekt,
Heimbach 8, 63776 Mömbris
Alexander Vorbeck, Projektleiter

Kommune
Stadt Aschaffenburg, Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz
Dalbergstraße 15 , 63739 Aschaffenburg
Marc Busse, Amtsleiter

Weitere Akteure
Landesbund Für Vogelschutz in Bayern e.V., Herr Thomas Staab | Landkreis Aschaffenburg, Frau Katrin Brand | Stadt Alzenau, Herr Michael Neumann | Initiative Bayerischer Untermain, Herr Markus Seibel | Kelterei Rothenbücher GmbH, Schöllkrippen, Herr Christian Stenger | Kelterei Stenger GmbH, Hösbach, Herr Michael Stenger | Erdbeerranch Höfler GmbH, Alzenau, Herr Werner Höfler |

Kurzbeschreibung
Das Projekt ist eine Kooperation von Stadt und Landkreis Aschaffenburg, Stadt Alzenau, der Initiative Bayerischer Untermain und vier regionalen Keltereien. Träger ist der Landesbund für Vogelschutz (LBV). Ziel ist es, die landschaftsprägenden Streuobstwiesen am Bayerischen Untermain durch eine Bündelung der Energien und eine wirtschaftliche Nutzung zu erhalten. 150 Teilnehmer aus der Region bringen ihr Streuobst ein. Für die Vermarktung wurde Schlaraffenburger als regionale Bio-Marke aufgebaut.

Langbeschreibung
Mit Bewirtschaftern von Streuobstwiesen in der Region werden Verträge geschlossen, in denen sie sich zur Bewirtschaftung ihrer Flächen nach Naturschutzkriterien verpflichten. Es erfolgt eine gemeinsame Biozertifizierung der Flächen. Im Gegenzug erhalten sie bei Anlieferung ihres Obstes an die Kelterei einen Preis, der deutlich über dem Marktpreis liegt. Das so gesammelte Obst wird getrennt zu einem hochwertigen, naturtrüben Bioland Apfelsaft verarbeitet, oder zu Apfelwein, Apfelessig, Cidre oder Apfelsekt veredelt. Die Produkte werden unter der Regionalmarke „Schlaraffenburger“ ausschließlich in der Region vermarktet. Initiator des Projektes war die Stadt Aschaffenburg gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz. Der Start erfolgte 2002 in Aschaffenburg. Kooperationspartner im Projekt sind mittlerweile Stadt und Landkreis Aschaffenburg, Stadt Alzenau, die Initiative Bayerischer Untermain sowie die Keltereien Rothenbücher in Schöllkrippen, Stenger in Hösbach und die Erdbeerranch Höfler in Alzenau. Träger und Markeninhaber ist der Landesbund für Vogelschutz (LBV). Diese Institutionen sind im Kontrollgremium des Projektes vertreten, das die Einhaltung der Naturschutz und Regionalitätskriterien prüft. Der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb wird abgewickelt von der Schlaraffenburger Streuobstagentur. Weitere enge Partner sind der Landschaftspflegeverband Aschaffenburg und die Obst- und Gartenbauvereine in den Gemeinden sowie die Kelterei Kuhn im Landkreis Miltenberg. Tragende Säule des Projektes sind ca. 150 Vertragsnehmer, die ihre Streuobstwiesen nach Naturschutzkriterien bewirtschaften. Wesentlicher Bestandteil des Gesamtkonzeptes sind eine Reihe flankierender Massnahmen zur Unterstützung der Bewirtschafter und zur Bewußtseinsbildung.
Das Besondere an dem Projekt ist, dass Vertreter aus Politik, Verwaltung, Naturschutz, Wirtschaft und private Obswiesenbesitzer über kommunale Grenzen hinweg an einem gemeinsamen Ziel arbeiten und so die Energien in der Region bündeln.

Ziele
Das Ziel des Schlaraffenburger Streuobstprojektes ist es, die landschaftsprägenden Streuobstwiesen in der Region als traditionellen Teil unserer heimischen Kulturlandschaft langfristig zu erhalten. Dieses Ziel soll erreicht werden, durch
- eine wirtschaftliche Nutzung der Streuobstwiesen
- Stärkung von regionalen Wertschöpfungsketten im Bereich Streuobst
- Unterstützung der Streuobstbewirtschafter bei Pflege und Ernte
- Vernetzung der lokalen Akteure und Bündelung der Energien

Aktivitäten
Aufpreisvermarktung: Die ca. 150 Schlaraffenburger Lieferanten erhalten einen deutlich höheren Preis für ihr Mostobst.
Pflege von Obstwiesen: Insgesamt werden ca. 10.000 Obstbäume nach Naturschutzkriterien gepflegt. Ca. 1.200 Bäume werden direkt über das Streuobstprojekt gepflegt. Dabei handelt es sich um kommunale und private Flächen, die ansonsten brach fallen würden.
flankierenden Maßnahmen zur Unterstützung der Projektteilnehmer: Streuobst- Schnittkurse, Obstbaum-Sammelbestellungen, Sammelbestellungen von Werkzeug und Leitern, Ausleih von Erntemaschinen, sowie Beratung bei Anlage, Pflege und Förderung der Flächen.
Vernetzung: Vernetzung der Kommunen und Verbände, Initiierung des Apfelmarktes, Regionale Anlaufstelle zum Thema Streuobst.
Umwelt- und Bewusstseinsbildung: Apfelernte mit Familien und Jugendgruppen, Apfelernte mit Flüchtlingen, Apfelsaftpressen mit Schulklassen, Streuobstexkursionen, Vorträge, Info-Stände auf Messen und Märkte
Initiierung von Folgeprojekten

Erfolge
Es hat sich eine stabile und nachhaltige Projektstruktur etabliert, die dauerhaft auch wirtschaftlich tragfähig ist.
Das Thema Streuobst wird über kommunale Grenzen hinweg thematisiert un dist in den Köpfen der Bevölkerung wieder angekommen.
Mit 10.000 Obstbäumen wird ein ansehnlicher Teil der Bäume in der Regon langfristig erhalten und gepflegt.
Mehrere Kommunen in der Region arbeiten gemeinsam mit Wirtschaftunternehmen eng an dem Thema Streuobst. Es wurde eine gemeinsames Projekt initiiert anstatt in jeder Kommune eigenständige Aktivitäten zu haben.
Im Schnitt können über 90 % der Erntemengen auch in der Region vermarktet werden.
Etwa 100.000 Liter können als Schlaraffenburger Streuobstprodukte in der Region vermarktet werden.
Vorbildfunktion: Das Projekt findet Nachahmer. So hat die Hösbacher Kelterei Stenger mit dem Obst- und Gartenbauverein nach dem Schlaraffenburger Vorbild ein ähnliches Bioprojekt ins Leben gerufen. In Kleinwallstadt wurde ein lokaler Apfelsaft kreiert.

Finanzierung
Von 2002 bis 2006 Anschubfinanzierung durch den Bayerischen Naturschutzfonds mit Kofinanzierung durch die Stadt Aschaffenburg. Danach erfolgt die Finanzierung über mehrere Wege:
1. über den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb, d.h. die Vermarktung der Produkte durch die Keltereien und die Schlaraffenburger Streuobstagentur
2. Landwirtschaftliche Förderung für die Pflege der eigenen Streuobstwiesen (ca. 20.000 €)
3. jährlicher Beitrag der Kommunen 7.500 €/Jahr (je 3.500 € Stadt und Landkreis AB, 500 € Stadt Alzenau)
für das Projektmanagement und die Umsetzung von Naturschutzaufgaben
4. Außerordentliche Beiträge der Kommunen für besondere Aktivitäten (z.B. Erstellung eines Marketingkonzeptes)
5. Spenden für besondere Aktionen (z.B. Rotarier für die Pflege und Pflanzung von Bäumen, Sparkasse AB für die Ausgabe von Obstbäumen, Stiftung Natur und Kultur: Anschaffung von Geräten (Rollblitz, Obstigel, Seilschüttler)
6. Förderprogramme wie z.B. ÖkoRegio zur Überarbeitung des Marketingkonzepts